Warum verkantet der Endo-Bohrer – oder bricht sogar ab? Eine häufige Fehlerquelle aus der Praxis.
Auf Fachkongressen wie der VDZE in Hamburg werden nicht nur neue Produkte präsentiert – sie bieten auch wertvolle Gelegenheiten zum Austausch über alltägliche Herausforderungen in der Praxis. Eine dieser Herausforderungen betrifft ein scheinbar kleines Detail mit großer Wirkung: das richtige Handling des Endo-Bohrers.
Was ist das Problem?
Gelegentlich berichten Anwender davon, dass sich der Endo-Bohrer beim Einführen in die Endo-Hülse verkantet – oder im schlimmsten Fall sogar bricht. Die Ursache dafür ist in vielen Fällen dieselbe:
Der Bohrer wird bereits rotiert, bevor er vollständig in die Hülse eingeführt wurde.
Warum passiert das?
Wird der Bohrer schon vor dem vollständigen Einführen in Rotation versetzt, trifft er mit der Spitze auf die Wand der Bohrhülse. Die Passung zwischen Bohrer und Hülse ist sehr genau, wirklich gerade in die Hülse einzutauchen ist nahezu unmöglich. Selbst kleine Abweichungen in der Achsführung können dazu führen, dass der Bohrer verkantet oder sich ungewollt verklemmt. Die Folge der Kollision mit der Hülseninnenwand – im schlimmsten Fall ein Bruch.
Die einfache Lösung
Die gute Nachricht: Dieses Ursache für Bohrerfrakturen lässt sich leicht vermeiden.
Die Regel lautet: Erst einführen – dann rotieren.
Indem der Bohrer zunächst sicher und ohne Bewegung in die Hülse eingeführt wird, kann er sich exakt ausrichten. Erst danach sollte die Rotation gestartet werden. Das reduziert nicht nur das Risiko von Komplikationen, sondern sorgt auch für einen gleichmäßigeren Arbeitsfluss und eine längere Lebensdauer der Instrumente.
Zahnschmelz vorher perforieren!
Sehr wichtig ist zudem, dass der Schmelz vorab perforiert wird. Der Bohrer ist für Dentin ausgelegt und kann sonst an der harten Schmelzschicht abgelenkt werden.
Erkenntnisse aus Hamburg
Auf dem VDZE-Kongress in Hamburg konnten Besucher genau diesen Ablauf selbst testen. Viele Teilnehmer waren überrascht, wie stark sich das Handling – und das Ergebnis – durch diesen kleinen, aber entscheidenden Unterschied verbessert.
Der direkte Vergleich hat einmal mehr gezeigt: Richtige Technik schützt Instrumente – und spart Nerven.
Fazit:
Ein sauberer Ablauf beginnt mit den richtigen Handgriffen. Wer den Endo-Bohrer erst positioniert und dann startet, verhindert unnötige Komplikationen und arbeitet effizienter. Ein Aha-Erlebnis, das wir in Hamburg live erleben durften – und das wir gerne weitergeben.





